Der Herr, mein Befreier
- Sabine Köttritsch
- 12. Jan.
- 10 Min. Lesezeit
Wir sind jeden Sonntag hier, um Gott anzubeten, ihm zu dienen und uns von ihm dienen zu lassen. Unter der Woche haben wir uns vorgenommen, in seinem Namen anderen Menschen zu dienen und so seine Herrlichkeit, seine Liebe, seine Gerechtigkeit, seinen Frieden in und durch uns sichtbar werden zu lassen.
Jeder und jede hier kennt den Herrn auf eine ganz persönliche Weise – länger oder kürzer - bzw. hat sein Wirken in irgendeiner Form schon erlebt. Egal, wie viel wir wissen oder wie lange wir Gott schon kennen und wir Jesus in uns wirken lassen, können wir wie Petrus zu anderen sagen: „Das, was ich habe, gebe ich dir.“ Und deswegen repräsentiert jede und jeder ein Stückchen von Gottes Himmelreich.
Ich habe euch hier eine Auswahl der Namen Gottes aus der Bibel mitgebracht.
Hier bei diesen Namen geht es um den dreieinigen Gott, die Personen Vater, Sohn und Heiliger Geist. Es geht nicht um eine unpersönliche Kraft oder das Universum, denn das wurde auch von ihm erschaffen. Es geht um den, der von Anfang an da war.
Die Namen bezeichnen eine Fähigkeit Gottes, bzw. Eigenschaft von ihm, näher. Überleg mal kurz, welche drei davon du schon in deinem Leben besonders erfahren hast?
Ich hatte in der Vorbereitung den Eindruck, ich soll über den Herrn als unseren Befreier sprechen. Dann schau ich mir die Namen an und da steht nichts davon. Eingebildet hatte ich mir, dass es Jahwe Jireh ist, aber Fehlanzeige. 😊
Somit habe ich mich auf die Suche gemacht, in welchem Kontext das Wort „befreien" in der Bibel vorkommt.
Das Interessante dabei ist, dass das Wort „befreien" so kaum vorkommt! Da, wo in der modernen Übersetzung „befreien" steht, finden wir Wörter wie erlösen, erretten, aus einem Gefängnis herausführen, freilassen, eine Last wegnehmen und zerbrechen.
Das ist Gottes Herz! Er will erlösen, erretten, Lasten wegnehmen und diese kaputt machen (=zerbrechen), aus Gefängnissen herausführen und freilassen.
Interessant ist, dass man, wenn man Gott noch nicht kennt, oft das Gegenteil glaubt. Nämlich dass man unfrei ist und nicht mehr alles machen kann, was man will. Nun zeigt die Geschichte der Menschheit anhand des Volkes Israel, dass Gott es immer wieder befreien musste, wenn es ohne ihn machte, was es wollte.
Oder dass andere, die Gott nicht kannten, also auch ohne ihn unterwegs waren, sich vor seinen Nachfolgern fürchteten und diese dann verfolgten und einsperrten. Daraus lässt sich schon der Schluss ziehen, ohne Gott = Gefängnis bzw. Unfreiheit für einen selbst oder andere.
Schauen wir verschiedene Beispiele in der Bibel an und wie der Herr jeweils Befreiung brachte. Folgende Themen habe ich gefunden:
1.) ES GIBT LEBENSLAGEN, IN DENEN WIR HILFE VON AUßEN BENÖTIGEN, WEIL WIR ZU SEHR IN HOFFNUNGSLOSIGKEIT ODER IN EINER FALSCHEN IDENTITÄT STECKEN.
GOTTES VOLK
hat während einer Hungersnot Asyl in Ägypten gefunden und wird immer größer. Irgendwie denken sie nach ca. 100 Jahren dort gar nicht daran, wieder zurückzugehen, und der jetzige Machthaber fühlt sich bedroht. Seine Idee: Er versklavt sie und verlangt schwerste Arbeit von ihnen, vergleichbar mit einem Arbeitslager.
Bild 1 Schuften ohne Aussicht auf Erleichterung oder Ende.
Nach 100 Jahren in Ägypten lebte Josef, der Gott diente, nicht mehr und der neue Pharao wusste nichts mehr von ihm und dass Josef mit Gottes Hilfe eigentlich Ägypten vor der Katastrophe bewahrt hatte. Aus ca. 190 eingewanderten Menschen waren so ungefähr 12.000 geworden. Das Ergebnis: Versklavung, weil der Machthaber Angst bekam und das Volk nicht mehr an Gott dachte! Das Volk Israel war je nach Berechnung entweder insgesamt 250 oder 430 Jahre in Ägypten und davon mindestens 150 oder auch 330 Jahre gefangen und versklavt. Das heißt, über viele Generationen hatten diese Menschen gelernt, dass sie Sklaven und machtlos waren. Zum Schluss waren sie über 2 Millionen!
Kennst du das auch? Eine Situation gerät tatsächlich außer Kontrolle und du versuchst mit eigenen Mitteln (hat der Pharao auch gemacht), sie wieder unter Kontrolle zu bringen? Was passiert? Du selbst und die Menschen um dich werden unfrei!
Gottes Strategie der Befreiung: Ein Mann, der diese Gesinnung von Machtlosigkeit, bzw. Kontrollzwang, nicht kannte (Mose) tut das, was Gott ihm sagt (= Zeichen und Wunder) und führt dann die Opfer aus dem Land.
2.Mose 6, 6
Richte deshalb den Israeliten aus: ›Ich bin der HERR; ich werde euch aus der Sklaverei in Ägypten führen und aus der Zwangsarbeit retten. Ich werde euch mit großer Macht befreien und die Ägypter hart bestrafen.
Psalm 81, 7 Ich habe ihre Schultern von der Last befreit, und ihre Hände wurden den Tragkorb los.
Bild 2
2.) ES KANN PASSIEREN, DASS EINE GANZE NATION UNFREI WIRD, WEIL IHRE ELITEN UND VORBILDER ANDERE GÖTTER ANBETEN UND DADURCH ALLE ANDEREN VERFÜHREN. DER VERLUST DER HEIMAT SCHEINT DAZU ZU FÜHREN, DASS GOTT WIEDER GESUCHT WIRD.
Verbannung aus der Heimat = Betretungsverbot und Gefangenschaft als Folge von Götzendienst
Wenn man sich die Geschichte in 2. Könige durchliest, was die Regierenden an Götzenanbetung aufgeführt haben, wird einem schlecht. Langsam aber sicher vergaßen sie Gottes Gebote und begannen, andere Götter anzubeten. Baal und Aschera werden im Tempel Gottes durch Pfähle und Statuen verehrt, dem Gott Moloch werden Kinder geopfert, auf den Bergen rund um Jerusalem gibt es viele andere Heiligtümer. Gott konnte das einfach nicht mehr dulden, sonst wäre er sich selbst untreu geworden. Seine Heiligkeit und Reinheit verträgt das nicht. Nachdem das Volk und die Regierenden nicht auf die gesandten Propheten hörten, schickt Gott Nebukadnezar aus Babylonien, einen berühmten Kriegskönig, um dem ein Ende zu setzen, und der nimmt zuerst einmal die Elite gefangen und später auch alle Handwerker. Nur die einfachen Ackerbauern bleiben zurück.
70 Jahre Gefangenschaft, und sie beginnen, Gott zu suchen! Und der Herr tröstet sein Volk sogar in dieser Situation:
Jeremia 42, 11
Fürchtet euch nicht vor dem König von Babel, vor dem ihr euch ⟨jetzt⟩ fürchtet! Fürchtet euch nicht vor ihm, spricht der HERR. Denn ich bin mit euch, um euch aus seiner Hand zu retten und zu befreien.
Sein Plan ist echt genial: Nebukadnezar lernt Gott kennen (durch Daniel und die Wunder, die Gott tut) und finanziert dann sogar den Wiederaufbau der Stadtmauer in Jerusalem usw.
Erster Schritt zur Befreiung: Aus dem Feind wird ein Freund bzw. ein Bruder.
Befreit werden sie dann allerdings von Kyrus, dem Perserkönig, der die Babylonier besiegt.
Jesaja 45, 13
Ich selbst habe ihn in Gerechtigkeit erweckt und ich werde alle seine Wege ebnen. Er wird meine Stadt wiederherstellen und meine Verbannten befreien – und er wird dafür keinen Preis und kein Geschenk verlangen! Ich, der HERR der Heerscharen, habe gesprochen!«
Nächster Schritt zur Befreiung: Jemand, den wir gar nicht am Radar haben, weil er nicht „zu uns“ gehört, befreit uns oder eine ganze Nation aus einem Dilemma, das wir/ bzw. sie selbst nicht lösen können, weil es zu groß ist.
Bild 3
Ich finde es gerade sehr spannend, was Gott wohl mit Donald Trump vorhat. Hört euch einmal vom Adler Dienst den Vortrag an „Trump wird im Geiste Jehus regieren.“ Das könnte zu dieser Strategie passen, auch wenn vielen in Europa die Haare zu Berge stehen, wenn sie an die kommende Präsidentschaft von D. Trump denken.
3.) ES GIBT SEHR UNANGENEHME SITUATIONEN, IN DIE WIR GERATEN KÖNNEN, WEIL WIR GOTTES PLAN FOLGEN UND NICHT GEGEN SEINE REGELN VERSTOßEN WOLLEN. UND ER SELBST BEFREIT UNS DANN AUS VERWICKLUNGEN, DIE WIR NICHT SELBST VERSCHULDET HABEN, ODER SOGAR AUS DEM GEFÄNGNIS.
Bild 4
z. B. DAVID
Er war schon zum König gesalbt worden und wurde von Saul gejagt. Er musste sich verstecken, weil überall seine Verfolger waren. Er wurde tatsächlich zu Unrecht verfolgt! Mich fasziniert, dass er überhaupt keine Zweifel über seine Bestimmung, bzw. Zukunft als König, bekommt. Er klagt zwar über seine Situation, aber er weiß, dass Gott ihn befreien wird:
Psalm 25, 15
Meine Augen sehen stets auf den HERRN; denn er wird meinen Fuß aus dem Netze ziehen.
Ich richte meine Augen stets auf den HERRN, denn er wird mich aus den Fallen befreien, die meine Feinde mir stellen.
Anderes Beispiel: Paulus und Silas, die eingesperrt wurden, und wo ein Engel die Gefängnistüren öffnet.
Das Gleiche passierte dem Heavenly Man, Bruder Yun, der im chinesischen Gefängnis gefoltert wurde. Er lag mit gebrochenen Beinen da. Jesus befahl ihm, aufzustehen (wie denn?) und das Gefängnis zu verlassen. Er stand auf, und währenddessen heilten seine gebrochenen Beine, Türen öffneten sich und kein Wärter sah ihn, während er hinausspazierte!
4.) OKKULTISMUS UND ZAUBEREI MACHEN UNFREI UND ABHÄNGIG
Damals wie heute ist es sehr verbreitet, Glücksbringer, Amulette usw. bei sich zu tragen. In Hesekiel 13, ab Vers 17, geht Gott deswegen mit falschen Prophetinnen ganz hart ins Gericht. Gemeint sind Wahrsagerinnen, die sich Prophetien im Tausch gegen Essen für ihre Kunden ausdachten, die dann natürlich nicht von Gott kamen. Durch Zaubergegenstände, die sie ihnen mitgaben, erhielten sie Macht über die Menschen. Durch Flüche brachten sie Leute um, die leben sollten und andere, die nach Gottes Plan sterben sollten, ließen sie am Leben. (Heutzutage machen das z. B. VoodoopriesterInnen). Also ganz arge okkulte Praktiken.
Bild 5
Hesekiel 13, 20
Deshalb spricht Gott, der HERR: Ich gehe nun gegen eure Zauberbinden vor, mit denen ihr die Menschen wie Vögel in die Falle lockt, und reiße sie von euren Armen ab. Und ich lasse die Menschen frei, die ihr wie Vögel eingefangen habt.
Menschen erwarten sich in schwierigen Lebenslagen Hilfe und gehen, wenn sie an die Falschen geraten, im wahrsten Sinn des Wortes in die Falle. Dem Herrn tut das Herz weh, wenn wir gebunden sind, denn in seinem Geist ist Freiheit für uns vorgesehen!
In diesem Fall geht Gott NICHT mit den Opfern ins Gericht – sehr interessant! – sondern mit denen, die ihre Stellung missbrauchen, bzw. die sich etwas anmaßen, was nur Gott zusteht. Nämlich über Leben und Tod zu entscheiden, und in seinem Namen falsch zu sprechen. Die also seinen Namen zum eigenen Machterhalt missbrauchen.
Aber damals war Jesus noch nicht da und somit waren diese Menschen wirklich ihr ganzes Leben lang unfrei und unter der Knute dieser Zauberer, bzw. der Wirkung davon. Es gab keine Hoffnung auf Veränderung, weil man diesen Kräften nur geistlich mit Gottes Hilfe beikommen kann. Und Jesus war noch nicht da!
Durch die regelmäßigen Opfer im Tempel gab es zwar für ein Jahr Sündenvergebung, aber trotzdem mussten die Menschen weiter mit den Konsequenzen ihres Handelns leben – sie waren weiter durch die Folgen der Zauberbinden unfrei.
Wenn Gott zu dieser Zeit von diesen geistlichen Gebundenheiten befreien, bzw. einen Neuanfang für sein Volk wollte, ging das manchmal nur mit „Ausrottung“. Deshalb gab es auch immer wieder Seuchen, Krieg, wilde Tiere und Hungersnöte (siehe Hesekiel 14,12 ff), damit wenigstens dann die Nachkommen frei sein konnten. Eigentlich voll arg! Er musste töten, damit für die nachfolgenden Generationen Freiheit möglich wurde.
Wir lesen auch im neuen Testament, dass der Lohn für die Sünde der Tod ist.
Gott selbst reißt also diese Zaubersprüche usw. ab und öffnet die Gefängnistür!
Beim Propheten Jesaja, Kapitel 42, 6 + 7, wird Jesus als Gottesknecht so angekündigt:
Ich, der Herr, habe dich in Gerechtigkeit berufen und dich bei deiner Hand erfasst. Ich beschütze dich und mache dich zu einem Bund für das Volk und zum Licht für die Völker. Dadurch sollst du den Blinden die Augen öffnen, die Häftlinge aus dem Gefängnis befreien und die in der Dunkelheit Gefangenen ans Licht führen.
Wir haben das im Sozo und Befreiungsdienst schon oft erlebt, dass solche Bindungen wegen okkulter Praktiken verschwanden und dann sagten diese befreiten Menschen: „Es ist schon so lange her, dass ich mich so gut/ so frei/ so leicht usw. gefühlt habe.“
1. Chronik 16, 35
Ruft laut: ›Rette uns, Gott, unser Befreier (unser Heiland)! Sammle und rette uns aus den Völkern, damit wir deinen heiligen Namen preisen und uns freuen, dass wir dich loben können.‹
Hesekiel 34, 12
Wie sich ein Hirte um seine Schafe kümmert, wenn sie sich verirrt haben, so werde ich mich um meine Schafe kümmern und sie aus allen Orten befreien, wohin sie an jenem finsteren, bedrohlichen Tag zerstreut wurden.
Bild 6
Hesekiel 36, 29
Und ich will euch befreien von allen euren Unreinheiten, und ich will dem Korn rufen und es vermehren und keine Hungersnot mehr über euch kommen lassen.
Bild 7
Matthäus 1, 21
Sie wird einen Sohn zur Welt bringen. Du sollst ihm den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk von allen Sünden befreien.«
Bild 8
Titus 2, 14
Er gab sein Leben, um uns von aller Schuld zu befreien und zu reinigen und uns zu seinem eigenen Volk zu machen, das darauf drängt, Gutes zu tun.
Und das ist die ultimative Strategie zur Befreiung der gesamten Menschheit aus ALLEN Nöten – JESUS CHRISTUS! Er hat die gesamte Macht und Autorität, alle Strategien umzusetzen und jeden einzelnen, sowie alle Nationen, zu erlösen, erretten, freizusetzen, Lasten zu zerbrechen.
Wenn Gott als Befreier handelt, dann rettet er
aus Sklaverei und Zwangsarbeit
aus Verbannung
aus Gefängnissen und Verstrickungen
aus Bindungen an dunkle Mächte
aus lebensfeindlichen Orten
aus Krankheit
also aus Sünde und Tod!
Das können natürliche Orte sein, das können aber auch Zustände unseres inneren Menschen sein.
Wir können durch Süchte versklavt sein und müssen nach diesen Süchten handeln.
Es gibt Menschen, die können ohne dauernde Arbeit nicht leben=Zwang!
Soziale Isolation ist ein brandheißes Thema – Leute werden verbannt aus dem sozialen Leben.
Du kannst in einem Gefängnis aus Angst oder Unvergebenheit und Hass und Bitterkeit sitzen.
Dein Arbeitsplatz oder deine Familie ist ein lebensfeindlicher Ort
Du hast eine chronische Krankheit
All das nahm Jesus am Kreuz auf sich und nun ist er vollumfänglich von seinem Vater ermächtigt, daraus zu befreien = zu erretten, herauszuführen, Lasten zu zerbrechen, zu erlösen!
Gott will, dass die Menschen frei sind, die Fülle des Lebens und v. a. freien Zugang zu ihm haben.
Wie macht er das? Zuerst einmal hat er großes Erbarmen! Er leidet, wenn er die Menschen in all ihren Nöten sieht, bzw. wird wütend auf die, die sie gefangen nehmen/ halten! Aber er will unbedingt, dass allen geholfen wird, genauso, wie er auf der Erde erlöst und geheilt und niemanden weggeschickt hat. Mit all dem lebt er in uns und wir sind aufgerufen, in seinem Namen Kranke zu heilen, Gebundene zu befreien und das Evangelium weiterzuerzählen.
Wir brauchen unbedingt dieses große Erbarmen, das auch Jesus hat, damit wir nicht richten und uns über gefangene Menschen innerlich erheben, sondern dass wir sie in seinem Namen in die Freiheit führen.
Wir brauchen Gottes Sicht über die Menschen, die er uns schickt. Und da kommen interessante Zeiten auf uns zu!
Und wenn du Befreiung oder Erlösung oder Errettung von etwas brauchst, melde dich an zu einem Sozo! Ich garantiere dir, wenn Jesus dir begegnet, und du ihn lässt, kommt wirkliche Veränderung!
Jesus sagt: „So wie der Vater mich sendet, so sende ich euch!“ Wir sind von ihm ermächtigt, das gleiche zu tun wie er, und noch mehr. Lass uns hingehen und in Jesu Namen das tun, was der Vater im Himmel will!
Amen.
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