top of page

Jesus zieht als König ein

  • Peter Köttritsch
  • vor 2 Tagen
  • 7 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 1 Tag


Welcher Bus fuhr nach Amerika? Columbus!

Genauso wenig, wie Columbus etwas mit einem Autobus zu tun hat, hat der Ein-Zug von Jesus in Jerusalem, den wir heute feiern, mit der Eisenbahn zu tun.

 

Von diesem Einzug wird in allen vier Evangelien beichtet. Ich möchte mit euch heute aus dem Matthäus lesen: (zuvor kurzer Rückblick)

 

Matthäus 21,1-17

1 Jesus war mit seinen Jüngern inzwischen in die Nähe von Jerusalem gekommen. Kurz bevor sie Betfage am Ölberg erreichten, schickte Jesus zwei Jünger 2 mit dem Auftrag voraus: »Geht in das Dorf da vorne! Gleich am Ortseingang werdet ihr eine Eselin mit ihrem Fohlen finden, die dort angebunden sind. Bindet sie los und bringt sie zu mir.

3 Sollte euch jemand fragen, was ihr da tut, dann antwortet: ›Der Herr braucht sie.‹ Man wird sie euch dann ohne Weiteres mitgeben.«

4 Damit sollte sich erfüllen, was Gott durch seinen Propheten angekündigt hatte:

5 »Sagt den Menschen auf dem Berg Zion: ›Euer König kommt zu euch. Und doch kommt er nicht stolz daher, sondern reitet auf einem Esel, ja, auf dem Fohlen einer Eselin.‹«

6 Die beiden Jünger gingen los und führten aus, was Jesus ihnen aufgetragen hatte.

7 Sie brachten die Tiere zu ihm, legten ihre Mäntel über sie, und Jesus setzte sich darauf.

8 Viele Leute breiteten ihre Kleider als Teppich vor ihm aus, andere rissen Zweige von den Bäumen und legten sie auf den Weg.

9 Vor und hinter ihm drängten sich die Menschen und riefen: »Gelobt sei der Sohn Davids, ja, gepriesen sei, der im Auftrag des Herrn kommt! Gelobt sei Gott hoch im Himmel!«

10 Als er so in Jerusalem einzog, geriet die ganze Stadt in helle Aufregung. »Wer ist dieser Mann?«, fragten die Leute.

11 »Das ist Jesus, der Prophet aus Nazareth in Galiläa«, riefen die Menschen, die ihn begleiteten.

12 Dann ging Jesus in den Tempel, jagte alle Händler und Käufer hinaus, stieß die Tische der Geldwechsler und die Stände der Taubenverkäufer um 13 und rief ihnen zu: »Ihr wisst doch, was Gott in der Heiligen Schrift sagt: ›Mein Haus soll ein Ort des Gebets sein‹, ihr aber macht eine Räuberhöhle daraus!«

14 Noch während Jesus im Tempel war, kamen Blinde und Gelähmte zu ihm, und er heilte sie.

15 Als die obersten Priester und die Schriftgelehrten seine Wundertaten sahen und die Kinder bemerkten, die auch noch im Tempel riefen: »Gelobt sei der Sohn Davids!«, wurden sie wütend 16 und fragten Jesus: »Hörst du eigentlich, was die Kinder da schreien?« »Ja, ich höre es«, antwortete Jesus. »Habt ihr denn nie gelesen: ›Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge lässt du dein Lob erklingen‹?«

17 Damit ließ er sie stehen und ging aus der Stadt nach Betanien, um dort zu übernachten.

 

Ein sehr actiongeladener Tag für Jesus. Ich habe bewusst die Passage mit der Tempelreinigung mit hineingenommen, weil der feierliche Einzug und das, was danach geschehen ist, einfach zusammen gehören.

 

Jesus war zuvor auch schon in Jerusalem, aber gewirkt hat er bisher hauptsächlich „auf dem Land“. Rund um den See Genezareth, manchmal auch im benachbarten Ausland, aber meist in Galiläa.

Jerusalem, das war, seit König David diese Stadt zu seiner Residenz ausgebaut hat, das religiöse, politische und kulturelle Zentrum des Landes. Dort stand vor allem der sehr imposante Tempel, zu dem alle Juden regelmäßig gepilgert sind.

 

In diese Stadt, in dem nebst König Herodes der römische Statthalter Pilatus regiert hat, zieht jetzt Jesus ein. Das muss schon eine interessante Szene gewesen sein.

Für besondere Gäste (z.B. Staatsgäste) wird heute der „rote Teppich“ ausgerollt. Eine besondere Ehrerbietung.

Jesus wird von seinen Begleitern ein „grüner Teppich“ aus Kleidern und Palmzweigen ausgelegt. (Daher auch unsere Bezeichnung „Palmsonntag“ für den heutigen Tag.)

„Palmen waren schon im Alten Orient besondere Bäume. In der griechisch-römischen Kultur war der Palmzweig ein Symbol der Herrschaft und Gottheit. Die jüdische Kultur verband damit ein Symbol der Unabhängigkeit eines mächtigen Königs. Jesu Einzug in Jerusalem war somit kein belangloses Ereignis: Es war eine Machtdemonstration, wenn auch auf friedlichem Weg. Jesus tritt nicht als Kriegsfürst, sondern als Friedensfürst auf.“ (bibeltv.de)

 

Er ritt nicht, wie es für einen König standesgemäß gewesen wäre, auf einem stolzen Ross, sondern auf einem Esel (steht für Demut und Bescheidenheit) in Jerusalem ein.

Damit hat er gleichzeitig eine wichtige Prophetie aus dem Alten Testament erfüllt:

 

Sacharja 9,9-10: »Freut euch, ihr Menschen auf dem Berg Zion, jubelt laut, ihr Einwohner von Jerusalem! Seht, euer König kommt zu euch! Er ist gerecht und bringt euch Rettung. Und doch kommt er nicht stolz daher, sondern reitet auf einem Esel, ja, auf dem Fohlen einer Eselin.

In Jerusalem und im ganzen Land beseitige ich, der Herr, die Streitwagen, die Schlachtrosse und alle Waffen. Euer König stiftet Frieden unter den Völkern, seine Macht reicht von einem Meer zum anderen, vom Euphrat bis zum Ende der Erde.«

 

Die Menschen damals kannten diese Verse genau. Ich bin mir sicher, dass Matthäus nicht der Einzige war, der diesen Zusammenhang zwischen der Schriftstelle im Propheten Sacharja und dem Einzug von Jesus in Jerusalem erkannt hat.

Die Menschen, die mit Jesus unterwegs waren, riefen ihm zu: Hosianna! Was so viel bedeutet: Hilf uns! Oder: Verschaffe uns Rettung!

Im Aramäischen ist das Wort ‚hoscha´na‘ mit ‚Jehoschoa‘ (= Jesus, wörtlich: JHWH ist Hilfe) verwandt.

 

Es gab also von vielen Leuten eine große Erwartungshaltung an Jesus. Die allgemeine Erwartung vieler Juden war, dass der versprochene Messias die verhasste Besatzungsmacht (Römer) aus dem Land wirft und Israel wieder zu einer angesehenen eigenständigen Nation macht.

 

Was ist deine Erwartung an Jesus? Warum feierst du ihn? Warum jubelst du ihm zu? Ist er für dich ein „Wünsche-Erfüller“, der gefälligst so zu sein und zu handeln hat, wie du es dir vorstellst, oder ist er dein König? Ein König, der dich dorthin führt, wo ER will? Beantworte diese Frage ganz ehrlich für dich.

Bei vielen aktuellen Lobpreisliedern geht es mehr um mich (wie gut er mir tut, was ich alles bekomme, wie sehr er mich segnet…) als um ihn. Auch wenn das alles stimmt, was er für mich ist; aber echte Anbetung dreht sich eben nicht um mich, sondern um IHN!

 

Was passiert, wenn Jesus deine vielleicht sehr konkreten Erwartungen an ihn nicht genau so erfüllt, wie du es dir vorgestellt hast? Ist er dann noch immer gut?

Ich glaube, es waren teilweise die selben Menschen, die am Palmsonntag Jesus mit „Hosianna“ begrüßt haben, die wenige Tage später gemeinsam mit der Masse „Ans Kreuz mit ihm“ skandiert haben.

 

Von vielen gab es also eine große Erwartung an Jesus: »Gelobt sei der Sohn Davids, ja, gepriesen sei, der im Auftrag des Herrn kommt! Gelobt sei Gott hoch im Himmel!«

Und auf der anderen Seite waren Menschen, die scheinbar noch nie etwas von ihm gehört hatten, oder die nichts von ihm wissen wollten: »Wer ist dieser Mann?«

Auch diese Gruppen kennen wir bis heute.

Für die meisten unserer Zeitgenossen ist Jesus vielleicht ein besonderer Mensch gewesen. Ein großer moralischer Lehrer. Ein Religionsstifter. Aus dem Religionsunterricht kennt man die Bezeichnung „Sohn Gottes“, aber wer dieser Jesus aus Nazareth wirklich war und ist – Ihn persönlich kennen die wenigsten.

Und doch kommen wir an ihm nicht vorbei. Spätestens dann, wenn Menschen an einem Tiefpunkt ihres Lebens angekommen sind, oder überhaupt das Leben zu Ende geht.

Wer ist dieser Jesus? Die Antwort auf diese Frage zu finden ist die zentrale Aufgabe, die Gott uns hier in diesem Leben stellt. Ist er wirklich MEIN HERR und MEIN GOTT?

An dieser Frage entscheidet sich, wo wir die Ewigkeit einmal verbringen werden. Bei ihm, in seiner göttlichen Herrlichkeit, oder eben nicht.

 

Wir, die wir ihn kennengelernt haben, wissen, dass er der Heiland, der Retter, der Täufer im Heiligen Geist und der wiederkommende König ist. Er ist das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende, der war, der ist und derjenige, der kommen wird.

Und er ist der, der schon lange bevor er auf diese Erde kam angekündigt wurde. Eine bekannte Stelle aus Jesaja 9 bezieht sich nicht nur auf Weihnachten, sondern genauso auf seinen Einzug in Jerusalem damals, und seinen Einzug bei uns heute:

1 Das Volk, das in der Finsternis lebt, sieht ein großes Licht; hell strahlt es auf über denen, die ohne Hoffnung sind.

2 Du, Herr, machst Israel wieder zu einem großen Volk und schenkst ihnen überströmende Freude. Sie sind fröhlich wie nach einer reichen Ernte; sie jubeln wie nach einem Sieg, wenn die Beute verteilt wird.

 

5 Denn uns ist ein Kind geboren! Ein Sohn ist uns geschenkt! Er wird die Herrschaft übernehmen. Man nennt ihn »Wunderbarer Ratgeber«, »Starker Gott«, »Ewiger Vater«, »Friedensfürst«.

6 Er wird seine Herrschaft weit ausdehnen und dauerhaften Frieden bringen. Auf dem Thron Davids wird er regieren und sein Reich auf Recht und Gerechtigkeit gründen, jetzt und für alle Zeit. Der HERR, der allmächtige Gott, wird dies eintreffen lassen, leidenschaftlich verfolgt er sein Ziel.

 

Aber bevor er dieses Reich des Friedens aufrichten kann, macht Jesus sauber. Er bringt die Dinge, die schief laufen, wieder in Ordnung. Er beginnt mit seinem Aufräumen in seinem eigenen Haus. Und das macht er radikal.

Ganz konkret damals im Tempel. Der Ort, an dem Gott damals angebetet werden sollte, und der zu einem Shopping-Center verkommen war. Ein Amazon des ersten Jahrhunderts.

 

Heute sind wir Gläubige der Tempel des Heiligen Geistes. Auch heute noch kehrt Jesus zu allererst vor der eigenen Haustür. Bevor er mit der gefallenen und sündigen Welt ins Gericht geht, treibt er in uns alles hinaus, was dort keinen Platz hat.

Wir beten gerne: „Alles, was Jesus Christus nicht als Herrn anerkennt muss schweigen, oder den Raum verlassen!“ Ein sehr wichtiges Gebet!

Wende es beständig auf dein eigenes Herz an. Auch da sammeln sich immer wieder Neid, Lüge, Hass, unreine Gedanken usw. an. Wenn ich Jesus erlaube, dass er in mir sauber macht, dann tut er das. Das ist eines der Gebete, die Jesus stets sofort erhört.

 

Sein Tempel (unser Herz) ist ein Ort des Gebets, der Anbetung und des Lobpreises. Wenn wir es nicht tun, dann werden sogar die Steine Gott anbeten (Lukas 19:40). Aber zuvor wird sein Lob aus dem Mund der Kinder und Unmündigen zu hören sein. Selbst wenn sich andere vielleicht daran stoßen.

Vor allem der Feind Gottes - und interessanterweise auch die religiösen Leute stoßen sich an ehrlicher Anbetung. Das hängt damit zusammen, dass religiöse Menschen durch das Einhalten von Vorschriften, oder durch äußere Formen oder Rituale, Gott „unter ihre Kontrolle“ bringen möchten. Sie möchten Gott einsperren, dass er genau so „funktioniert“, wie sie sich das wünschen.

Aber Gott lässt sich nicht einsperren. Kinder und Unmündige sagen unverblümt das, was sie sich denken. Das ist manchmal zwar unreif, aber in jedem Fall unmaskiert. Es kommt sozusagen ungefiltert aus ihrem Herzen.

Wenn ein Kind Gott lobt, dann versucht es in der Regel nicht, Gott zu beeindrucken. Es hält sich nicht an bestimmte Regeln, oder Methoden, sondern sagt z.B. frei heraus, dass es Jesus lieb hat. Das ist „Anbetung in Wahrheit“ (Johannes 4,23). Solche Anbeter sucht der Vater!

 

Zusammenfassung:

Jesus ist der König, der nicht nur vor 2000 Jahren in Jerusalem eingezogen ist und damit eine alttestamentliche Verheißung wahr gemacht hat, er ist auch heute dein König, wenn du ihm erlaubt hast, in dein Herz einzuziehen.

Alle, die ihm diesen Einzug erlauben, erleben ihn als König des Friedens, der die Liebe und die Demut, die er selber vorgelebt hat, auch in deinem Herzen festigen wird. Dazu gehört auch, dass er bei dir sauber machen darf.

All das geschieht zum Lob und zur Ehre des Vaters im Himmel.

 

 

Comments


Logo_N.png
  • Weiß YouTube Icon
  • Weiß Instagram Icon

Treffpunkt Leben
Bund Pfingstlicher Freikirchen

 

Adresse:

„KeineSchuleMehr", 2. Stock

Landshaager Str. 6, 4113 St. Martin i.Mkr.

Email: peter(at)treffpunktleben.at

Tel.: 0680 3127817

SOZO Kontakt: HIER klicken

Körperschaft öffentlichen Rechtes im Rahmen der FKÖ („Freikirchen in Österreich“ - gesetzlich anerkannte Kirche)

Kinderschutzbeauftragte:

Adelheid  Haböck; a_haboeck@gmx.at

bottom of page