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Peter Köttritsch

s'Christkind is ma untakuma

Aktualisiert: vor 18 Stunden


Lukas 2,1-20 (Übersetzung: Neues Leben)

 

1 Zu jener Zeit ordnete der römische Kaiser Augustus an, dass alle Bewohner des Römischen Reiches behördlich erfasst werden sollten.

2 Diese Erhebung geschah zum ersten Mal, und zwar, als Quirinius Statthalter von Syrien war.

3 Alle Menschen reisten in ihre betreffende Stadt, um sich für die Zählung eintragen zu lassen.

4 Weil Josef ein Nachkomme Davids war, musste er nach Bethlehem in Judäa, in die Stadt Davids, reisen. Von Nazareth in Galiläa aus machte er sich auf den Weg

5 und nahm seine Verlobte Maria mit, die schwanger war.

6 Als sie in Bethlehem waren, kam die Zeit der Geburt heran.

7 Maria gebar ihr erstes Kind, einen Sohn. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Futterkrippe, weil es im Zimmer keinen Platz für sie gab.

 

8 In jener Nacht hatten ein paar Hirten auf den Feldern vor dem Dorf ihr Lager aufgeschlagen, um ihre Schafe zu hüten.

9 Plötzlich trat ein Engel des Herrn in ihre Mitte. Der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Die Hirten erschraken heftig,

10 aber der Engel beruhigte sie. »Habt keine Angst!«, sagte er. »Ich bringe euch eine gute Botschaft, die das ganze Volk in große Freude versetzen wird:

11 Der Retter – ja, Christus, der Herr – ist heute für euch in Bethlehem, der Stadt Davids, geboren worden!

12 Und daran könnt ihr ihn erkennen: Ihr werdet ein Kind finden, das in Windeln gewickelt in einer Futterkrippe liegt!«

13 Auf einmal war der Engel von einem großen himmlischen Heer umgeben, und sie alle priesen Gott mit den Worten:

14 »Ehre sei Gott im höchsten Himmel und Frieden auf Erden für alle Menschen, an denen Gott Gefallen hat.«

15 Als die Engel in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: »Kommt, gehen wir nach Bethlehem! Wir wollen diese Sache, die der Herr uns hat wissen lassen, mit eigenen Augen sehen.«

16 Sie liefen, so schnell sie konnten, ins Dorf und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Futterkrippe lag.

17 Da erzählten die Hirten allen, was geschehen war und was der Engel ihnen über dieses Kind gesagt hatte.

18 Alle Leute, die den Bericht der Hirten hörten, waren voller Staunen.

19 Maria aber bewahrte alle diese Dinge in ihrem Herzen und dachte oft darüber nach.

20 Die Hirten kehrten zu ihren Herden auf den Feldern zurück; sie priesen und lobten Gott für das, was der Engel ihnen gesagt hatte und was sie gesehen hatten. Alles war so, wie es ihnen angekündigt worden war.

 

Eine sehr bekannte, und gleichzeitig wunderschöne Geschichte, die es immer wieder wert ist, erzählt zu werden. Gerade in unserer Zeit, in der Weihnachten zu einer Konsumorgie und zu X-mas reduziert wird, um nur ja nicht daran denken zu müssen, worum es bei diesem Fest in Wahrheit geht. Es ist interessant, einmal über folgende Frage nachzudenken:


Was bleibt von Weihnachten übrig, wenn Jesus darin keine Rolle mehr spielt? Das Fest der Familie und das Fest der Liebe? Hm- Nicht nur die Selbstmord-Statistik, die bekanntlich rund um Weihnachten einen Höchststand erreicht, sprechen da eine ganz andere Sprache. Manche erleben Weihnachten eher als Fest der enttäuschten Erwartungen und des Streits.


Was ist Weihnachten ohne Jesus?


In den Herbstferien waren meine Frau und ich in Pompei. Wir haben uns die ausgegrabenen Ruinen angesehen. Sehr beeindruckend. Manches wurde wieder aufgebaut, aber von den meisten Gebäuden stehen nur noch die Grundmauern. Möchtest du in so einem Gebäude wohnen, von dem nur noch die Grundmauern vorhanden sind?

Genauso ist Weihnachten ohne Jesus. Wie ein Haus ohne Dach, ohne schützenden Wänden. Man kann vielleicht noch erkennen, wie es einmal war, aber es hat seinen Sinn verloren.

 

Deshalb ist es immer wieder wichtig, auf das Zentrum zu schauen. Auf Jesus. Er ist der Grund, warum wir Weihnachten feiern. Seine Geburt markiert nicht nur in unserem Kalender eine Zeitenwende. (Auch wenn er ziemlich sicher ein paar Jahre „vor Christi Geburt“ das Licht dieser Welt erblickt hat. Aber es geht nicht um das genaue Datum, sondern darum, was bei seiner Menschwerdung passiert ist und was das in der himmlischen, wie auch der irdischen, Welt ausgelöst hat.)

 

Der Evangelist Lukas berichtet von Hirten, die zu den ersten Zeugen seiner Geburt wurden. In dieser Geschichte erleben diese Hirten drei Dinge, die auch für uns heute wichtig sind.

 

1.   Fürchtet euch nicht!

Die Hirten hörten diesen Satz von dem Engel, der ihnen die Frohe Botschaft von der Geburt des Heilandes verkündete.

 

Anders als in Barockkirchen dargestellt, sind biblische Engel durchaus furchteinflößende Wesen. „Fürchte dich nicht“, ist so etwas wie ihr Standardgruß, wenn sie einem Menschen begegnen. Die Hirten waren raue Gesellen, die es manchmal sogar mit Bären und Löwen aufnehmen mussten, um ihre Herde zu verteidigen. Aber als der Engel plötzlich vor ihnen stand, erschraken sie sehr. (Wörtlich: Sie fürchteten sich mit großer Furcht).


Es gibt einen riesengroßen Unterschied zwischen einer Ehrfurcht, wie z.B. der Gottesfurcht, die mich zu Gott hinzieht, und der Angst, die mich lähmt, oder davonlaufen lässt. Mit potentiellen Auslösern für die unterschiedlichsten Ängste werden wir jeden Tag konfrontiert. Nicht nur, wenn wir von Krieg, Terror, Mord und Totschlag hören. Alleine die großen Firmenpleiten, die es in letzter Zeit gegeben hat, in denen tausende Arbeitsplätze verloren gehen: Das sind Nachrichten, die uns Angst machen können. Ich glaube, wir müssen uns darauf einstellen, dass es wirtschaftlich gesehen eher bergab geht, als noch weiter bergauf. Zumindest vorübergehend.

Oder vielleicht bist du mit einer niederschmetternden Diagnose konfrontiert. Bei dir selber, oder einem Angehörigen.

Oder für deine Beziehung hast du immer weniger Hoffnung, weil du immer mehr scheinbar unüberbrückbare Differenzen siehst.

 

Wir alle haben mit den unterschiedlichsten Ängsten zu kämpfen.

Aber gerade, weil Jesus auf diese Welt gekommen ist, spricht nicht nur der Engel zu den Hirten, sondern Jesus zu dir persönlich: „Fürchte dich nicht!“ Zu seinen Jüngern hat Jesus gesagt: In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden (Johannes 16,33). Er hat diese Welt, mit allem was uns darin Angst machen will, besiegt. Auch wenn noch so vieles, was uns in dieser Welt passiert, im wahrsten Sinn des Wortes „fürchterlich“ (zum Fürchten) ist, Jesus hat das letzte Wort. Er schenkt uns Hoffnung und Zuversicht.

 

Weil wir alle unsere Ängste bei ihm abladen dürfen und bei ihm unser Herz Ruhe und Frieden (Shalom) findet, deshalb ist Weihnachten ein Gewinn für uns.

 


 

2.   Freude

Das zweite, das die Hirten erlebt haben, nachdem der Engel zu ihnen kam, war Freude. Unbeschreibliche Freude. Die Botschaft des Engels war eine Freudenbotschaft: „Ich verkündige euch große Freude … denn euch ist heute der Heiland geboren!“

Hurra! Jesus, der Retter der Welt, auf den die Menschen schon so lange gewartet haben, ist da! Er hat angefangen, sein Friedensreich aufzubauen. Er wird dafür sorgen, dass wir Menschen endlich mit unserem himmlischen Vater versöhnt werden. Das Wort „versöhnen“ kommt von „Sühne bewirken". Also die Beziehung zwischen unserem Schöpfer und uns Menschen kommt durch Jesus wieder in Ordnung. Durch ihn haben wir die Möglichkeit, zu Söhnen und Töchtern des höchsten Gottes zu werden.

 

Die Hirten werden nach der Verkündigung des Engels gleich mit hineingenommen in einen, im wahrsten Sinn des Wortes, „himmlischen Lobpreis". Plötzlich war da nicht nur dieser eine Engel, sondern ein riesiges himmlisches Heer. Sie alle gemeinsam haben Gott angebetet und gesungen: »Ehre sei Gott im Himmel! Denn er bringt der Welt Frieden und wendet sich den Menschen in Liebe zu.«

Was für ein Freudenfest, in das Gott uns mit hineinnimmt!

Die Lobpreiszeiten in unserer Gemeinde sind immer wieder ein Highlight. Egal ob im Gottesdienst, beim Anbetungsabend, bei Let’s Worship! '25, oder wo auch immer. Ich freue mich, dass wir so tolle und hingegebene Musikteams haben. Aber ich glaube, dass selbst das „beste Worship Konzert ever" nur ein kleiner Vorgeschmack auf diesen himmlischen Lobpreis ist, den wir auch einmal erleben dürfen, wenn wir diesem Jesus, dessen Geburt wir heute feiern, von ganzem Herzen vertrauen.

Ich glaube, die Hirten damals hat es buchstäblich aus ihren Sandalen gehaut, bei diesem Lobpreis.

 

Freude braucht eigentlich immer einen Anlass, oder einen Grund, über den ich mich freuen kann. Hast du schon einmal versucht, aus dir heraus einfach so fröhlich zu sein? Du kannst vielleicht beschließen, negative Gedanken beiseite zu schieben, aber echte Freude kommt von außen. Sie muss dir geschenkt werden.

Natürlich haben wir heute auch schon gesungen: „Freue dich Welt…“, aber diese Freude hat ja einen Grund: „…dein König kommt!“

In einem anderen alten Kirchenlied heißt es: „Jesus ist kommen, Grund ewiger Freuden!“ Über sein Kommen können wir uns immer freuen, ganz besonders aber zu Weihnachten.

Diese „Weihnachtsfreude“ treibt die Hirten geradezu an, Jesus zu suchen, und als sie ihn gefunden hatten, ihre Freude zu teilen. Lange bevor das auf Social-Media-Kanälen möglich war.

 

3.   Teilen

Neben der Liebe und dem Segen (meine Predigt im vorletzten Godi) ist auch die Freude etwas, das mehr wird, wenn man sie teilt.

Letzte Woche im Alphakurs ist es darum gegangen, die beste Botschaft aller Zeiten, das Evangelium (wörtlich: Die Gute Nachricht), weiter zu geben. Nicht aus Pflichterfüllung heraus, oder weil wir das Gefühl haben, dass wir es Gott schuldig sind, weil er uns ja erlöst hat. Sondern alleine deshalb, weil wir diese Freude, Jesus zu kennen, nicht für uns behalten können.

 

Wir können diese wunderbare Botschaft auf ganz unterschiedliche Arten teilen.

Dazu müssen wir manchmal gar nichts sagen. Wenn unser Leben Jesu Wesen und seine Liebe widerspiegelt (und das ist kein Ziel für besonders „heilige“ Menschen, sondern trotz aller unserer Unvollkommenheit Standard bei einem Jünger Jesu), dann werden das andere Menschen merken. Unser Leben predigt viel lauter, als wir das mit unserer Stimme jemals tun könnten.

 

Natürlich dürfen und sollen wir, spätestens wenn wir gefragt werden, unseren Mund aufmachen und von unserem Glauben berichten. Durch die Aktion „Gott is ma untakuma“ bin ich von einigen Arbeitskollegen gefragt worden, was es damit auf sich hat. Ich habe mein Bestes gegeben, um auf diese Fragen ehrlich zu antworten.

 

Was du auch tun kannst, ist deine Freunde, Nachbarn, oder Familienangehörigen einzuladen. Zu einem Filmabend, zu einem Gottesdienst, oder sonst einer christlichen Veranstaltung. Manche Christen tun sich schwer, über ihren Glauben zu reden, aber sie sind sehr erfolgreiche „Einlader“. Wenn sie einladen, dann kommen Menschen.

 

Und vor allem, die Dinge, die du selber mit Gott erlebst, dort wo das Christkind, bzw. Christus!, dir persönlich begegnet - dir „untakuma“ ist, das sind „Zeugnisse“, die absolut authentisch und deshalb überzeugend sind. Es sind Erlebnisse mit Jesus, die dir niemand nehmen, oder wegdiskutieren kann.

Das tolle daran: Wir erleben ständig solche größeren und kleineren Begegnungen mit Jesus. Es ist noch kein Sonntag vergangen, in dem ihr nicht mindestens eine „Typisch Gott Geschichte“ geteilt habt.

 

Seit Jesus auf diese Welt gekommen ist, ist er am Wirken. Auch wenn er leiblich wieder zurück in den Himmel gekehrt ist. Aber durch den Heiligen Geist ist er immer und überall unter uns präsent.

Und das ist das schönste Weihnachtsgeschenk, das er uns gemacht hat.

 

 

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